Georg Ament präsentierte seinen Vortrag 125 Jahre Homburger Straßenbahn vor einem großen und sehr interessierten Publikum. Die Schultheißenstube war bis auf den letzten Platz gefüllt. Herr Ament zeigte historische Aufnahmen, Postkarten und Pläne, historische Bilder von mittlerweile verschrotteten Überbleibseln der Fahrzeuge sowie aktuelle Bilder eines noch vorhandenen Fahrzeugs.
Er berichtete teils auch aus eigenen Erinnerungen als Bad Homburger Schüler und unter dem Publikum gab es reichlich Gäste, die auch noch persönliche Erinnerungen von historischen Örtlichkeiten berichten konnten.
Für viele unbekannt heute unbekannt war der Betrieb der innerstädtischen Homburger Straßenbahn. Die Homburger Elektrizitäts-AG, Betreiber des damaligen E-Werkes, hatte sie erbaut und betrieben. Nun jährt sich die Eröffnung zum 125. Mal. Leider wurde der Betrieb 1935 eingestellt und die Straßenbahn ging vergessen.
Sie fuhr, vom Alten Bahnhof (Haltestelle der Züge aus Frankfurt), über die Louisenstraße, die Altstadt, die Saalburgstraße hinauf, nach Dornholzhausen bis zum Gotischen Haus. Ein Abzweig führte nach Kirdorf bis zur Bachstraße. Ein Jahr später wurde auch die Verbindung zur Saalburg in Betrieb genommen. Weiterhin wurde die Strecke, zum Bahnhof Bad Homburg neu, verlängert. Im Jahr 1908 fuhr man schließlich nicht mehr durch die Altstadt, sondern über die neugebaute Ritter-von-Marx-Brücke.
Allgemein ist die Linie 25 nach Frankfurt bekannt, welche jedoch erst 1910 in Betrieb genommen wurde.
Nach Einstellung des Betriebs wurden die Straßenbahnwagen ohne Fahrgestell meist an Privatleute verkauft, die diese oft als Gartenhütten aufstellten. Soweit bekannt gibt es davon heute keine mehr, in der Regel sind diese verschrottet worden. Ein Fahrzeug ging an die Stadt Frankfurt, dass heute noch einen Wagenaufbau und ein passendes Fahrgestell besitzt. Ob es zu einer Restaurierung des Fahrzeugs kommt und ob dieses dann in einem Museum oder an einem öffentlichen Patz in Bad Homburg, z.B. im Kurhaus, ausgestellt werden kann, ist heute völlig offen.
Zuletzt zeigte Georg Ament als Vorsitzender der IGE noch alle Modelle, die der Verein zum Thema Straßenbahn in und um Bad Homburg erschaffen hat. Hierzu zählt der alte Bad Homburger Bahnhof, auf dessen Vorplatz die Straßenbahn vorbeifuhr, die obere Luisenstraße, die Endstation am neuen und heutigen Bad Homburger Bahnhof sowie die Endstation an der Saalburg. Auf allen Modellen fahren detailgetreue Züge und Straßenbahnen aus der jeweiligen Epoche.
Die diesjährige Ausstellung im November wird sich dem Thema nochmals widmen und zumindest einen Teil der Exponate zeigen.
Wir und die zahlreichen Zuhörer und Zuschauer dankten Georg Ament für den ausgezeichneten Vortrag.